Bahnhof Bern

Ankunftsmonitoring Bahnhof Bern

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Informationen

Bedienungsanleitung

Die Visualisierung der Ankunftsdaten besteht aus zwei Teilen: Links resp. oben das xy-Diagramm mit den ankommenden Zügen, die entlang der x-Achse in den Bahnhof fahren. Sollte eine Verspätung prognostiziert sein, wird diese durch ein Aufsteigen auf der y-Achse angezeigt.

Rechts resp. unten befindet sich die stilisierte Gleistopologie des Bahnhofs Bern, womit die Züge nicht nur entlang einer "virtuellen" Achse einfahren, sondern geografisch "korrekt" entlang der Einfahrgleise aus den unterschiedlichen Richtungen. Eine Verspätung wird in dieser Grafik durch eine veränderte Farbe angezeigt.

Für Züge mit schwarzer Umrandung sind keine Live-Daten verfügbar. Ihre Position wird dementsprechend nur anhand des Fahrplans angezeigt. Züge mit roter Umrandung fallen aus, werden im Fahrplan aber weiterhin geführt, in Realität sind die jedoch nicht auf dem Gleis.

Unterhalb der beiden Grafiken befinden sich verschiedene Filtermöglichkeiten, um gewisse Züge ein- oder auszublenden. Einerseits können die Züge anhand des Betreibers ausgewählt werden, andererseits anhand der geografischen Einfahrtsrichtungen. Mit diesem Filter ergibt sich die Möglichkeit, insbesondere für die xy-Grafik auf der linken Seite resp. oben ein interessanter Teildatensatz auszuwählen, der somit deutlich übersichtlicher wird.

Auf der rechten Seite unterhalb der Grafik sind die zwei Bedienelemente, um entweder die Live-Ansicht aufzurufen resp. zu aktualisieren. Oder aber aufgezeichnete Daten im beschnleunigten Replay abzuspielen.


Entwicklung

Im Dezember 2016 wurde die Open-Data-Plattform öV Schweiz online geschaltet. Dies war der Ausgangspunkt für meine Visualisierung, welche ich im Rahmen der Open-Data Vorlesung an der Uni Bern im Frühlingssemester 2017 entwickelt habe. Die erwähnte Open-Data-Plattform stellt unter anderem per API Live-Daten zur Verfügung. Als begeisterter öV Kunde war es mir ein Anliegen, aufzuzeigen, wie gut das System des öffentlichen Verkehrs bei uns in der Schweiz funktioniert. Beispielhaft möchte ich das mit Hilfe dieser Visualisierung der ankommenden Zügen im Bahnhof Bern aufzeigen. Der Bahnhof Bern ist zahlenmässig der zweitgrösste Bahnhof in der Schweiz mit mehreren hundert ankommenden Zügen pro Tag.

Die grosse Menge der Punkte auf der Visualisierung, die jeweils einen Zug repräsentieren, zeigt auf, wie leistungsfähig ein solcher Bahnhof sein muss - insbesonderen unter Berücksichtigung der Tatsache, dass in einzelnen Zügen bis zu Tausend Personen "herbeigeschafft" werden. Man stelle sich die Menge an Autos vor, die sich ohne öV zusätzlich über den Berner Bahnhofsplatz quälen würden.

Falls eine Verspätung prognostiziert wird, wandert der Zug in der linken resp. oberen Grafik auf der y-Achse nach oben. Sie können sich gerne und einfach davon überzeugen, dass eine Verspätung im Verhältnis zu allen ankommenden Zügen normalerweise eine krasse Ausnahmesituation darstellt.

Das Problem der Visualisierung auf der linken Seite resp. oben ist die Unmöglichkeit, die aus ganz verschiedenen Richtungen ankommenden Zügen auseinanderzuhalten. Deshalb habe ich versucht, eine geografisch "korrektere" Visualisierung zu erstellen. Das Resultat davon ist die Visualisierung auf der rechten Seite resp. unten, welche auf stilisierte Art und Weise die Gleistopologie im Bahnhof Bern abbildet.

Die Zuordnung der Züge zu den einzelnen Einfahrrichtungen hat mich dabei vor erhebliche Probleme gestellt, da diese nicht ohne Weiteres aus den Daten herauszulesen ist. Handarbeit, etwas Bahnwissen und geografischer Orientierungssinn machten es aber möglich, auch dieses Problem zu lösen.

Als letzten Schritt habe ich noch die Möglichkeit eingebaut, nicht nur Live-Daten darzustellen, sondern auch aufgezeichnete Daten im Schnelldurchlauf abzuspielen. Dies macht es möglich, sich aufbauende und gegenseitig beeinflussende Verspätungswellen zu erkennen. Als Beispiel für einen schlechten Tag (die es ohne Zweifel zwar selten aber trotzdem auch gibt), stelle ich die Daten eines Tages aus dem April 2017 zur Verfügung. An diesem Tag fand ein nochmaliger Wintereinbruch statt, der den Bahnhof Bern ordentlich "durchgerüttelt" hat. Doch sehen Sie selbst.


Learnings

Wenn man wie ich zum ersten mal eine solche Visualisierung erstellt, ist man zuerst einmal von den technischen Möglichkeiten fasziniert, die man natürlich dann auch ausnützen möchte. Später kommt dann das berüchtigte "so what", wenn man erkennt, dass man zwar tanzende Bubbles geschaffen hat, diese aber nicht sonderlich aussagekräftig sind. Deshalb habe ich auch versucht, zwei verschiedene Visualisierungen zu erstellen, um die verschiedenen Möglichkeiten auszuloten.

Auch wenn allenfalls ein konkreter Nutzen der Visualisierung nicht gegeben sein sollte, so hat sie doch zumindest im Replay Modus eine gewisse beruhigende Wirkung, wenn man sich die stete Bewegung der Züge gegen das Zentrum anschaut. In dem Sinne empfehlen wir einen guten Tee und etwas Musse um die vollständige und etwas psychodelische Wirkung der Visualisierung zu erleben.

Dadurch, dass meine Datenquelle, die Open-Data-Plattform öV Schweiz ziemlich neu ist, stellten sich im Laufe der Entwicklung immer wieder gewisse Daten- Unstimmigkeiten heraus. In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen für die Daten-Plattform konnten einige davon behoben werden, andere sind noch offen. Exemplarisch konnte so aber bereits aufgezeigt werden, dass ein Versprechen von Open-Data, nämlich gute Datenqualität, tatsächlich erreicht werden kann.

Bahnhof Bern
Diese Visualisierung entstand im Rahmen der Open-Data Vorlesung an der Uni Bern im Frühlingssemester 2017 mit Hilfe der Open-Data-Plattform öV Schweiz, D3.js, jQuery, Bootstrap und viel

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